LEKTÜRE, DIE BEWEGT

Um nicht nur den Körper, sondern auch den Kopf fit zu halten, lohnt es sich, gute Bücher zu lesen
Delock
Drei Empfehlungen für den Herbst

ERZÄHLUNGEN

LITERARISCHER AUFSCHLAG

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Es ist durchaus bemerkenswert, wie die ehemalige Top-Ten-Tennisspielerin Andrea Petkovic eine Brücke zwischen Sport und Literatur schlägt. Sie blickt nicht nur auf eine erfolgreiche Tenniskarriere zurück und profiliert sich als TV-Moderatorin, sondern kann auch Bücher schreiben.

Vergangenen Sommer debütierte Petkovic mit dem Erzählband „Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht“. Darin schreibt sie klug, nachdenklich und witzig über ihre Kindheit in Darmstadt als Flüchtlingskind aus dem ehemaligen Jugoslawien, über Begegnungen auf und neben dem Tennisplatz, wilde New Yorker Nächte, aber auch über Ehrgeiz, Verletzung und Verzweiflung im Leistungssport – sowie über ihre große Liebe zur Literatur und zur Musik. Lesenswert!
                                   
ZWISCHEN RUHM UND EHRE LIEGT DIE NACHT
Andrea Petkovic, Kiepenheuer & Witsch Verlag 2020. Hardcover, 272 Seiten, 20 Euro

BILDBAND

PERFEKTE WELLEN

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Kaum jemand weiß, dass die neuzeitliche Geschichte des Wellenreitens mit Captain Cooks Südsee-Expedition 1778 begann. Von Polynesien aus kam das Wellenreiten in die Welt, entwickelte sich zur Subkultur und schließlich zu einer festen Größe der Freizeitindustrie. So beschreibt es der Kulturanthropologe Jim Heimann in seinem opulent bebilderten Band „Surfing“. Dafür hat er Hunderte von Bildern aus öffentlichen und privaten Sammlungen zusammengetragen und durch Beiträge renommierter Surfjournalisten ergänzt. Heimann zeigt anschaulich, wie stark das Surfen Kulturbereiche wie Mode, Pop, Sport, Kino und Fotografie geprägt hat. Die Originalausgabe war so erfolgreich, dass der Taschen Verlag nun eine (preiswertere) Neuausgabe in kleinerem Format herausgebracht hat.
                     
SURFING
Jim Heimann, Taschen Verlag 2021. Handcover, 512 Seiten, Neuausgabe, 60 Euro

REISETAGEBUCH

MORGENS UM DIE WELT

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Reisen und laufen, das gehört für viele Läufer zusammen. Die Corona-Pandemie hat zwar so manche Reisepläne durchkreuzt, aber dem Träumen, Rückbesinnen und Schwelgen in Erinnerungen konnte sie nichts anhaben. Im Gegenteil: Der 74-jährige Eberhard Pfleiderer zum Beispiel hat das Krisenjahr 2020 dazu genutzt, um aufzuschreiben, wo er schon überall gelaufen ist: Ob auf dem Friedhof Pere-Lachaise in Paris, über die Jahrtausendbrücke in Brandenburg an der Havel, zu Füßen der Akropolis in Athen, auf einer staubig-steinigen Straße in Äthiopien, durch Shanghais Altstadtviertel im Dauerregen oder nach einer brütend heißen Nacht in New York – der Autor nimmt die Leser mit zu hundert Morgenläufen, die er in sechzig Ländern auf fünf Kontinenten erlebt hat. 
                                             
MORGENLÄUFE
100 Läufe, 60 Länder, 5 Kontinente
Eberhard Pfleiderer, mit Zeichnungen von Jens Schnepel, arete Verlag 2021. Broschiert, 221 Seiten, 18 Euro
TEXTE Heike Gläser / Joanna Zybon
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